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Aus dem Alltag gerissen, in einen mörderischen Krieg geschickt, von einem unberechenbaren Feind gefangen genommen: Das war das Schicksal der französischen Soldaten, die sich während des Ersten Weltkriegs in einem Lager auf dem Unteren Wöhrd in Regensburg wiederfanden und dort ausharren mussten, wenn sie nicht außerhalb zu beschwerlichen Arbeiten verpflichtet wurden.
Einblicke in den Mikrokosmos Gefangenenlager bietet die Edition „Kulturgeschichtliche Forschungen zu Gefangenschaft und Internierung im Ersten Weltkrieg“, deren erste beide Bände jetzt erscheinen.
In diesem Jahr wird der zur jüngeren Generation tschechischer Künstler gehörende Schriftsteller, Übersetzer und Literaturwissenschaftler Pavel Novotný in Regensburg auftreten. Novotný spezialisiert sich auf literarische Montage, Akustische Literatur und RadioArt. In seinem Werk greift er soziale und regionale Aspekte der heutigen tschechischen Gesellschaft auf. Vor kurzem ist nach seinem Text Tramvestie eine Oper entstanden, die im Nationaltheater in Prag uraufgeführt wurde. Nicht nur in Tschechien, sondern auch im deutschsprachigen Ausland hat er sich mit seinen radiophonen Kompositionen und experimentellen Hörspielen einen Namen gemacht.
Was verbindet Literatur und die böhmische Küche? Die böhmische Köchin natürlich! Im Kreis der Familie eine hochgeschätzte Person, die den Familienschatz – das Hauskochbuch – mit Argusaugen hütete und u.U. auch mitgestaltete. Eine Persönlichkeit für sich, die das Hauspersonal befehligte – und manchmal auch die Familienmitglieder…! Sie konnte sich das leisten: eine gute Köchin, die Feines und Derbes – wofür ja die böhmische Küche steht – in eine einzige Symphonie zu verwandeln versteht, war Gold wert! Ihre Kochkünste, aber auch ihr Wesen und Wirken, das v.a. die Familienkinder prägte, fanden ihren Niederschlag in der Literatur: Was wäre etwa Franz Werfel ohne seine geliebte Babi?
Der Vortrag, serviert mit einigen lustigen literarischen Häppchen, lässt uns an diesem Nachmittag einen Blick in die gute alte Welt der böhmischen Küche und deren Köchinnen werfen. Genießen Sie tschechische Kolačen (Kuchl) und Kaffee/Tee passend zur Lesung.