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Zur Symbolik der Bücherverbrennungen von der Antike bis zur Neuzeit

Di 25.01.2022, 19.00 Uhr
Evangelisches Bildungswerk Regensburg e. V., Am Ölberg 2, 93047 Regensburg

Bücherverbrennungen sind aus Geschichte und Legendenbildung seit der Antike nicht wegzudenken. Besonders im Mittelalter versucht man, „Falsches“ durch die Vernichtung seiner Überlieferung zu tilgen, in symbolisch aufgeladener Inszenierung, oftmals zusammen mit ihrem Autor, aus der Welt zu schaffen. Bekannt sind die Ketzerprozesse, deren zeichenhafte Rituale für die Zeit des späten Mittelalters gut dokumentiert sind, und die Bücherverbrennungen der Reformationszeit.

Ging es in der Spätantike um die Durchsetzung der für richtig befundenen Religion, geht es dem Mittelalter um die Festigung der für richtig erkannten christlichen Glaubenslehren. Parallel dazu wurde mit der Verfolgung des Talmuds in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts der unverhohlene Versuch unternommen, jüdische Glaubensauslegung zu tilgen. In späterer Zeit sind es politische Ansichten, die von Schandritualen der Vernichtung betroffen sind, um 1933 in oftmals pseudoreligiösen Ritualen der Verbrennung unliebsamer literarischer und politischer Werke durch die Nationalsozialisten zu kulminieren. In Regensburg wurden dazu die zu verbrennenden Bücher auf einem Handkarren in augenscheinlicher Anlehnung an Arme-Sünder-Karren mittelalterlicher Verbrennungen auf den Neupfarrplatz gekarrt. Insbesondere die der Vernichtung beigemessene Symbolik spricht eine deutliche Sprache, der im Vortrag an zahlreichen Beispielen nachgegangen wird.

Die Veranstaltung ist eine Kooperation zwischen Evangelischem Bildungswerk und Staatlicher Bibliothek.

Mitwirkende

Dr. Rosa Micus, M.A., Dr. Rosa Micus, M.A. lebt in Regensburg als freiberufliche wissenschaftliche Autorin. Sie hat Kunstgeschichte und Germanistik studiert, war an Museen in Nord- und Süddeutschland tätig, sowie an privaten und staatlichen wissenschaftlichen Bibliotheken. Sie bringt langjährige Erfahrung in Buchforschung und Bibliotheksgeschichte mit und hat umfangreich über die Reformationszeit gearbeitet

Kosten

8,00 / 5,00 EUR

Anmeldung

bis zum 25. Januar 2022, 12:00 Uhr beim EBW Regensburg // Bitte geben Sie bei Ihrer Anmeldung mit an ob Sie in Präsenz oder Online teilnehmen möchten.

 

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