Die Staatliche Bibliothek erwirbt unbekannte Variante von Michael Ostendorfers Ansicht von Regensburg aus dem Jahr 1552
Michael Ostendorfer, der vermutlich bei Albrecht Altdorfer sein Handwerk erlernt hat, zählt zu den bedeutendsten Künstlern, die jemals in Regensburg gewirkt haben. Er wird erstmals durch seine Arbeiten für die Regensburger Wallfahrt "Zur schönen Maria" fassbar. Als sein wichtigstes Werk gilt der Reformationsaltar, den er 1555 für die Regensburger Neupfarrkirche vollendete. Ostendorfer starb 1559 in Regensburg.
Von Ostendorfer stammen u.a. zwei Ansichten von Regensburg, wohl Probeabdrücken, die einzig auf einem Blatt überliefert sind, das heute im Historischen Museum der Stadt Regensburg verwahrt wird. Der Staatlichen Bibliothek Regensburg gelang es nun eine unbekannte, zudem altkolorierte Variante dieser Ansicht zu erwerben, welche den ursprünglichen Zustand des Blattes mit einer Titelkartusche und dem Reichs- sowie Stadtwappen zeigt. In der Titelkartusche findet sich die Inschrift: "Contrafactur des Heyligen Römischen Reichs Freystat Regenspurg gegen Mitternacht". Das Blatt wurde der Graphiksammlung der Staatlichen Bibliothek einverleibt und steht der Forschung nun in den Räumen der Bibliothek zur Verfügung. Eine ausführlichere Studie wird im diesjährigen Regensburger Almanach 2011 erscheinen.