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Tagung "Das Regensburger Lager im Kontext der deutsch-französischen Beziehungen"

Foto: Sammlung Fred Wiegand

Foto: Sammlung Fred Wiegand

-> Informations sur le colloque international (PDF, 2 pages)

 

Veranstaltungsort: Thon-Dittmer-Palais, Haidplatz 8, 93047 Regensburg

Veranstaltungsdatum:  16. – 18. Juni 2016

Veranstalter:

Prof. Dr. Isabella v. Treskow, Universität Regensburg, Lehrstuhl für Romanische Philologie I,  Französische und Italienische Literatur- u. Kulturwissenschaft

Dr. Bernhard Lübbers, Leiter Staatliche Bibliothek Regensburg

 

Weitere Informationen finden Sie auf der Projektseite.

 

Vom 16. bis zum 18. Juni 2016 findet die internationale Tagung „Das Regensburger Lager im Kontext der deutsch-französischen Beziehungen“ im Regensburger ThonDittmer-Palais statt. Die Tagung widmet sich einem bislang kaum beachteten Kapitel der Regensburger Stadtgeschichte. Referentinnen und Referenten kommen aus den Bereichen der Geschichtswissenschaft, der deutschen und französischen Literaturwissenschaft, der französischen Sprachwissenschaft, der Musikwissenschaft und der Kulturwissenschaft.
Die Veranstaltung versteht sich als Auftaktkonferenz für eine vertiefte Beschäftigung mit dem Zusammenhang von Gefangenschaft und Kultur. Organisiert wird die Tagung vom Lehrstuhl für Romanische Philologie I der Universität Regensburg (Prof. Dr. Isabella von Treskow) und der Staatlichen Bibliothek Regensburg.


Die Erforschung des Regensburger Kriegsgefangenenlagers während des Ersten Weltkriegs ist einem glücklichen Zufall zu verdanken. Durch den Erwerb einer in den antiquarischen Handel gelangten vollständigen Ausgabe der Lagerzeitung „Le Pour et le Contre. Journal hebdomadaire des Prisonniers de Regensburg“ aus den Jahren 1916/17 durch die Staatliche Bibliothek Regensburg konnte ein umfassendes Gemeinschaftsprojekt angestoßen werden. Mit Unterstützung der Stadt Regensburg widmet sich eine Forschergruppe unter der Leitung von Prof. Dr. Isabella von Treskow und Dr. Bernhard Lübbers der wissenschaftlichen Aufarbeitung der Themenbereiche Lagerzeitung, Gefangenschaft im Ersten Weltkrieg, kulturelles Leben im Kriegsgefangenenlager, Regensburg im Ersten Weltkrieg sowie den deutsch-französischen Beziehungen vor, während und nach den Kriegsjahren. 

Die Regensburger Tagung verbindet in diesem Zusammenhang übergreifende europäische Perspektiven mit lokalen und regionalen Aspekten. Sie geht von dem Fund der Lagerzeitung und eines bis dato unbekannten Konvoluts von Theater- und Konzertprogrammen aus dem Kriegsgefangenenlager aus. Die Funde und erste Auswertungen bilden den Anlass für die wissenschaftliche Verständigung mit Forscherinnen und Forschern aus Frankreich, Russland, Kanada und Deutschland zu historischen und kulturellen Gegebenheiten der Kriegsgefangenschaft französischer Soldaten in Regensburg, Deutschland, Frankreich und Europa.
Im Zentrum stehen die kulturellen, kommunikations- und militärgeschichtlichen Ereignisse und Beziehungen während und nach den kriegerischen Ereignissen. Zur Sprache kommen auch französisch-russische Verbindungen sowie politische und erinnerungskulturelle Prozesse. Der besondere Akzent liegt auf der Funktion von Schrift-, Ton- und BildMedien sowie den damit verbundenen Institutionen für die heutige Wahrnehmung von Krieg, Gefangenschaft und Kultur in historischer und systematischer Perspektive.

Abgerundet wird die Tagung durch ein Rahmenprogramm, das sich direkt auf die Kultur im Kriegsgefangenenlager bezieht: Am 17. Juni (20.00 Uhr, Thon-Dittmer-Palais) wird das Theaterstück „L’Affaire de la rue de Lourcine“ von Eugène Labiche in deutscher Sprache und hundert Jahre nach der Aufführung im Kriegsgefangenenlager Regensburg präsentiert. Am selben Abend ist auch eine Auswahl aus Chansons und Orchesterstücken zu hören, die im Ersten Weltkrieg im Kriegsgefangenenlager von französischen Soldaten für ein Publikum aus französischen Soldaten zum Vortrag gebracht wurden

 

Programm

(PDF, 2 Seiten) 

Donnerstag, 16. Juni 2016

 

16:00 Uhr
Eröffnung Joachim Wolbergs, Oberbürgermeister der Stadt Regensburg

 

16:10 Uhr 
Julien Thorel, Leiter des Institut français München

 

16:15 Uhr 
Einführung in die Tagung, Isabella von Treskow/Bernhard Lübbers

 

16:30-17:15 Uhr 
Stéphane Pesnel (Paris IV, Sorbonne) (Keynote I): Kriegserfahrung und Kriegsliteratur

 

17:15-18:00 Uhr 
Sybille Große (Universität Heidelberg): Französisch-deutsche Briefkorrespondenz im Ersten Weltkrieg: linguistische Analysen

 

 

Freitag, 17. Juni 2016

 

9:00-10:00 Uhr
Robert L. Nelson (University of Windsor, Kanada) (Keynote II): Deutsche und französische Soldatenzeitungen des Ersten Weltkriegs

 

10:00-10:45 Uhr 
Isabella v. Treskow (Universität Regensburg): Le Pour et le Contre stand nicht allein. Französische Gefangenenzeitungen des Ersten Weltkriegs in Bayern

 

 

11:15-12:00 Uhr 
Dominik Bohmann (Universität Regensburg): Zwischen Zwang und Freiheit. Französische Kriegsgefangene in Regensburg

 

12:00-12:45 Uhr 
Georg Köglmeier (Universität Regensburg): Regensburg im Ersten Weltkrieg. Das städtische Umfeld des Gefangenenlagers

 

 

12:40-14:00 Uhr Mittagspause 

 

 

14:00-14:45 Uhr
Bernhard Lübbers (Staatliche Bibliothek Regensburg): Lesen als Form der Bewältigung. Lektüren und Bibliotheken für Kriegsgefangene im Ersten Weltkrieg

 

14:45-15:30 Uhr
Hubert Emmerig (Universität Wien): Das Lagergeld im Regensburger Kriegsgefangenenlager des Ersten Weltkriegs

 

16:00-16:45 Uhr 
Wolfgang Asholt (Humboldt-Universität Berlin): Boulevard im Krieg: die Auswahl der Theaterstücke im Regensburger Lager

 

16:45-17:30 Uhr 
Susanne Fontaine (Universität der Künste Berlin): Musik im Kriegsgefangenenlager Regensburg

 

 

 

20:00 Uhr
Theateraufführung und Konzert

 

 

Samstag, 18. Juni 2016

 

9:30-10:15 Uhr
Julien Thorel (München): Der Erste Weltkrieg aus französischer Sicht 100 Jahre danach – eine historiografische Bewertung

 

10:15-11:00 Uhr 
Uta Hinz (Universität Düsseldorf): Erfahrung Gefangenschaft im Ersten Weltkrieg

 

11:15-12:00 Uhr 
Rainer Pöppinghege (Universität Paderborn): Lager-Kulturen im Ersten Weltkrieg

 

12:30-13:15 Uhr 
Britta Lange (Humboldt-Universität Berlin): Die Hirtin und der Naturforscher. Sprachwissenschaftliche und anthropologische Forschungen in Lagern des Ersten Weltkriegs

 

13:15-14:00 Uhr 
Oxana Nagornaia (Universität Tscheljabinsk): „Nicht Freunde, nur Verbündete“: Entente-Kriegsgefangene in den deutschen Lagern

 

14:00-14.15 Uhr 
Abschluss der Tagung: Isabella von Treskow/Bernhard Lübbers

 

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