Vortrag von Reinhard Hanausch am Donnerstag, 24. Oktober 2024, um 19 Uhr im Lesesaal der Staatlichen Bibliothek Regensburg
Der 1912 in Wien als Hans Maier geborene Jean Amery veröffentliche 1966 mit dem Essayband „Jenseits von Schuld und Sühne“ seine Erfahrungen und Reflexionen über Exil, Folter und Lagerhaft als „jüdisches Opfer nach Auschwitz“. Als ein Jahr später mit dem Sechs-Tage-Krieg die große Mehrheit der westdeutschen Linken – denen er sich bis dahin eng verbunden wähnte - auf israelfeindliche Positionen überging, erkannte er schnell deren Antizionismus als die neue, scheinbar „ehrbare“ Form des Antisemitismus nach Auschwitz. Die Verteidigung des Staates Israels, als die wichtigste Konsequenz aus der Erfahrung der Shoa war danach bis zu seinem Freitod 1978 der Fluchtpunkt allen seines Denkens. Es ist nach dem Überfall und dem Massaker der Hamas am 7. Oktober 2023 aktueller denn je.
Reinhard Hanausch, Dipl.Päd. (univ.) Jahrgang 1951, lebt seit 1974 in Regensburg. Er gründete 1992 das Regensburger Antiquariat REDIVIVUS, dass er bis 2022 betrieb. Er war u.a. Gründungsmitglied der Regensburger Stolpersteingruppe wie auch der Arbeitsgemeinschaft für ehemalige ZwangsarbeiterInnen im Evangelischen Bildungswerk Regensburg.
Der Eintritt ist frei.