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Die Handschriftenfragmente mit Musiknotation des Mittelalters und der Frühen Neuzeit in der SBR. Einblicke in ihre musikhistorische Erschließung.

Prof. Hiley mit Fragmenten der Staatlichen Bibliothek Regensburg

Vortrag von Prof. Dr. David Hiley am Montag

8. Mai 2017, um 19 Uhr im Lesesaal der Staatlichen Bibliothek Regensburg

Rein zahlenmäßig bilden die Handschriftenfragmente der Staatlichen Bibliothek Regensburg den wichtigsten Fragmentenbestand aller Regensburger Bibliotheken. Unter ihnen sind Hunderte von Blättern bzw. Streifen aus liturgischen Handschriften zu finden. Viele davon beinhalten musikalische Notation in Form von linienlosen Neumen bzw. Liniennotation mit gotischen oder quadratischen Noten, usw. Der Vortrag gibt anhand von ausgewählten Beispielen Auskunft über die Problematik und Methodik der Erschließung musikalischer Fragmente.

David Hiley studierte in Oxford und London (Promotion 1981 mit einer Arbeit über normanno-sizilianische Choralhandschriften des 12. Jahrhunderts), war 1976–1986 Lecturer am Royal Holloway College University of London und von 1986 bis zur Emeritierung 2013 Professor am Institut für Musikwissenschaft der Universität Regensburg. Er ist Präsident der Plainsong & Medieval Music Society und publiziert vor allem über den liturgischen Gesang im Mittelalter: z. B. Historia sancti Emmerammi Arnoldi Vohburgensis, circa 1030 (1996) und Hermannus Contractus (1013–1054): Historia Sancti Wolfgangi Episcopi Ratisbonensis (2002).

Der Vortrag von Prof. Hiley eröffnet die öffentliche Vortragsreihe „Musikalische Schätze in Regensburger Bibliotheken“, welche das Institut für Musikwissenschaft an der Universität Regensburg in Zusammenarbeit mit der Bischöflichen Zentralbibliothek, der Staatlichen Bibliothek und der Fürst Thurn und Taxis Hofbibliothek durchführt. Die Vorträge finden jeweils montags, um 19 Uhr statt. Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Ziel der öffentlichen Vortragsreihe ist es, die wertvollen handschriftlichen und gedruckten Quellen, die sich in der Bischöflichen Zentralbibliothek, der Staatlichen Bibliothek und der Fürst Thurn und Taxis Hofbibliothek befinden, der breiteren Öffentlichkeit zu präsentieren. Musikwissenschaftler aus Deutschland, Österreich, England und Polen stellen jeweils repräsentative Quellen aus dem Bereich der Musiktheorie und -praxis vor. Die Vorträge behandeln so unterschiedliche Themen und Quellensorten wie Handschriftenfragmente, Prachthandschriften, Choraldrucke, Orgelpredigtdrucke, Musik zur Totenliturgie sowie das Œuvre Orlando di Lassos und des Thurn und Taxis-Hofkapellmeisters Joseph Riepel. Die Vorträge finden jeweils vor Ort statt.

 

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