Vortrag über Lesen, Bücher und Bibliotheken im Regensburg des 18. Jahrhunderts
11. Februar 2014, 19:30 Uhr
Das 18. Jahrhundert war ein Jahrhundert der Bildungsexpansion. Es brachte eine Kulturrevolution mit sich, die bis heute nachwirkt. Nicht nur die Alphabetisierungsrate der Bevölkerung stieg dramatisch an, auch die Art zu lesen veränderte sich grundlegend. War es zuvor üblich gewesen, einige wenige Texte immer wieder gründlich zu lesen, so setzte sich nun die extensive Lektüre durch. Bald war von einer regelrechten "Lesewut" die Rede, die von einigen Zeitgenossen als ausgesprochen gefährlich erachtet wurde. Ohne die verbreitete Rezeption von Literatur jetzt auch durch neue Bevölkerungsschichten, ist sowohl die Durchsetzung der Aufklärung als auch die Französische Revolution nicht denkbar.
Zugleich nahm die Zahl der gedruckten Titel sprunghaft zu, was wiederum zu einem Aufstieg der Bibliotheken in jenem Saeculum führte, da es für Gelehrte zunehmend schwierig wurde, alle benötigten Bücher selbst zu beschaffen und zu besitzen. Gerade Regensburg war im Hinblick auf die Zahl der Bibliotheken führend. Es dürfte wohl kaum eine Stadt im Alten Reich gegeben haben, die eine ähnlich große Zahl von Bibliotheken im Verhältnis zur Einwohnerzahl aufwies. Diesen Neuerungen nachzuspüren und ihre Auswirkungen auf die Reichsstadt auszuloten, ist Ziel dieses Vortrags von Dr. Bernhard Lübbers.
Der Vortrag findet im Rahmen der Reihe "Das 18. Jahrhundert in 45 Minuten" statt (Vortragsreihe der Fürst Thurn und Taxis Hofbibliothek in Zusammenarbeit mit dem Kulturreferat der Stadt Regensburg im Rahmen des Jubiläums "350 Jahre Immerwährender Reichstag").
Der Eintritt ist frei!