Vortrag von William Franke (Vanderbilt University) am Dienstag, 20. Mai 2025, 19:30 Uhr im Lesesaal der Staatlichen Bibliothek
Trifft es denn zu, dass im Übergang vom Mittelalter zur Neuzeit das theologische (auch metaphysische) Denken einfach durch ein wissenschaftliches ersetzt worden ist?
William Franke wird diesen Gemeinplatz hinterfragen und zudem erläutern, warum diese populäre Sichtweise keineswegs zufriedenstellend ist und warum die Theologie sogar bis heute unverzichtbar bleibt. „Die Theologie“ – das ist für den Vortragenden in erster Linie die sog. „negative“, die sich nur zu sagen getraut, was Gott oder „das Absolute“ nicht ist. Franke setzt sich ein für eine alternative Neuzeit und Moderne, die nicht von Duns Scotus zu Habermas führt, sondern bei Dante und Eckhart ansetzt, sich fortsetzt bei Cusanus, Vico usw. – vor allem aber bei der Kunst. All dies werde sich am Beispiel Dantes schlüssig bestätigen lassen. Die Veranstaltung ist eine Kooperation mit dem Akademischen Forum Albertus Magnus. Der Eintritt ist frei!
Über den Vortragenden: Prof. Dr. William Franke, Literaturwissenschaftler, Kulturhistoriker und Philosoph, studierte in Oxford, Berkeley und Stanford. Seit 1991 ist Franke an der renommierten Vanderbilt University Professor für Komparatistik, Italienisch und Religionswissenschaft. Gastprofessuren und Forschungsaufenthalte führten ihn u. a. nach Salzburg, Aix-en-Provence und mehrfach nach Italien. Er war Research und Senior Fellow int. Stiftungen und ist Autor zahlreicher Bücher, wie „Dante’s Interpretive Journey“ (1996), A Philosophy of the Unsayable (2014), Dante and the Sense of Transgession (2013) und „The Revelation of Imagination“ (2015).