Dienstag, 26. Juni 2018, 19 Uhr, Evangelisches Bildungswerk, Bonhoeffersaal, Am Ölberg 2
Die jüdische Gemeinde in Regensburg ist die älteste und bedeutendste in Bayern. Juden kamen vermutlich schon mit den Römern, verwurzelten sich und blieben. Die Abdrücke jüdischen Lebens finden sich in allen Epochen der Stadtgeschichte. Die frühmittelalterliche Talmudschule setzte den europäischen Maßstab für Gelehrsamkeit; jüdische Handelshäuser brachten Reichtum und frische Ideen in die Freie Reichsstadt.
In der kollektiven Erinnerung blieben jedoch nicht die Jahrhunderte des Miteinanders, sondern die verheerenden Gewaltexzesse: Die Vertreibung von 1519, die Pogromnacht im November 1938, der Raubzug an jüdischem Eigentum und die Ermordung der Juden in den Gaskammern der Mordstätten in Ostpolen.
In dem jetzt erschienenen Buch „Jüdisches Leben in Regensburg – Eine gebrochene Geschichte“ wird in 22 Beiträgen von 19 Autorinnen und Autoren anschaulich beschrieben, wie sich in Regensburg jüdisches Leben vom Mittelalter bis zur Gegenwart darstellt. Zugleich soll vor der Eröffnung des neuen Gemeindezentrums mit Synagoge im Frühjahr 2019 bewusst werden:
Jüdisches Leben in Deutschland war und ist bedroht und bedarf angesichts eines aggressiver werdenden Antisemitismus besonderer Aufmerksamkeit der Stadtgesellschaft.
Die Buchvorstellung ist eine Gemeinschaftsveranstaltung von Evangelischem Bildungswerk Regensburg, Bücher Pustet und Staatlicher Bibliothek Regensburg. Der Eintritt ist frei!
Bibliographische Angaben: Klaus Himmelstein (Hg.), Jüdische Lebenswelten in Regensburg – Eine gebrochene Geschichte, Regensburg: Verlag Friedrich Pustet 2018; 422 S.: ill.; ISBN 978-3-7917-2806-3