Montag, 18. März 2019, 19 Uhr im Lesesaal der Staatlichen Bibliothek Regensburg
Eintritt frei!
Vor hundert Jahren war der Erste Weltkrieg Geschichte. Der Hunger, den er gebracht hatte, hielt aber an. Die unzähligen Kriegskochbücher waren noch immer in Gebrauch. Mit Sparrezepten und innovativen Ideen wollten sie den Hausfrauen helfen, mit Wenigem zu kochen. Wie backt man einen Kuchen ohne Mehl? Sind Brennnesseln Unkraut oder Gemüse?
Zur Kriegszeit hatten die Kochbücher nicht nur eine praktische Funktion, sie waren auch Teil der Propaganda. Mit Durchhalteparolen appellierten sie an die Moral der Zivilbevölkerung und setzten die Hausfrauen unter Druck. Im Mittelpunkt des Abends steht das Regensburger Kriegskochbüchlein von Marie Buchmeier. Vergleichend werden zwei weitere Kriegskochbücher aus Bayern hinzugezogen: das Bayerische Kriegskochbüchlein aus München und Kriegs-Kochkurse von Amelie Sprenger aus Würzburg.
In einem abwechslungsreichen Programm werden Dr. Marita A. Panzer und AutorInnen des VS Ostbayern aus historischen Kochbüchern lesen und Dr. Regina Frisch die Texte kulturhistorisch einordnen.
Die Lesung aus der Reihe „R-lesen“ wird veranstaltet vom Verband deutscher Schriftstellerinnen und Schriftsteller in ver.di, Regionalgruppe Ostbayern (VS Ostbayern), und der Staatlichen Bibliothek Regensburg. Die Staatliche Bibliothek Regensburg und der VS Ostbayern setzen damit ihre Veranstaltungsreihe „R-lesen“ fort. Dabei geht es um Literarisches im weitesten Sinne. Ein angestrebtes Ziel ist es, manch Neues zu entdecken, mithin also neu Erlesenes zu präsentieren. Autoren der Region sollen dabei ebenso im Mittelpunkt stehen wie oft nur mäßig beachtete Literaturformen oder aktuelle Publikationen bzw. Entwicklungen rund um das Medium Buch. Die Veranstaltungsreihe findet vierteljährlich üblicherweise im Lesesaal der Staatlichen Bibliothek statt.