Lesung am Montag, 10. Februar 2020, ab 19 Uhr
Lesesaal der Staatlichen Bibliothek Regensburg
Eintritt frei
Der deutsche Romanist Victor Klemperer (1881-1960) gilt als einer der wichtigsten Chronisten der Zeit des Nationalsozialismus. Als protestantischer Intellektueller jüdischer Herkunft war er der Ausgrenzung und Entrechtung durch die Nationalsozialisten in besonderer Weise ausgesetzt. Er lebte mit seiner Frau in Dresden. Die Werke des Romanisten, insbesondere „LTI – Notizbuch eines Philologen“ (Lingua Tertii Imperii: Sprache des Dritten Reiches) sowie seine unter dem Titel „Ich will Zeugnis ablegen bis zum letzten (1933–1945)“ herausgegebenen Tagebücher dokumentieren die Wirklichkeit eines Verfolgten auf eindringliche Art und Weise. Das Chaos der Bombennacht in Dresden im Februar 1945 nutzte Victor Klemperer um sich den Judenstern herunterzureißen. Zusammen mit seiner Frau floh Klemperer durch Sachsen und Bayern. Dabei kam er auch durch Regensburg. Aus Anlass seines 60. Todestages lesen Claudia Spelic, Martin Stauder, Rolf Stemmle und Thyra Thorn (alle: VS Ostbayern) nach einer kurzen Einführung von Dr. Bernhard Lübbers (Staatliche Bibliothek Regensburg) aus dem Werk Victor Klemperers. Die Veranstaltung wird von Dr. Marita A. Panzer moderiert.
Die Staatliche Bibliothek Regensburg und der VS Ostbayern setzen damit auch 2020 ihre Veranstaltungsreihe „R-lesen“ fort. Dabei geht es um Literarisches im weitesten Sinne. Ein angestrebtes Ziel ist es, manch Neues zu entdecken, mithin also neu Erlesenes zu präsentieren. Autoren der Region sollen dabei ebenso im Mittelpunkt stehen wie oft nur mäßig beachtete Literaturformen oder aktuelle Publikationen bzw. Entwicklungen rund um das Medium Buch. Die Veranstaltungsreihe findet vierteljährlich üblicherweise im Lesesaal der Staatlichen Bibliothek statt. Der Eintritt hierzu ist jeweils frei.